Kein Schlaf im Schlaflabor!
Was wäre das Leben ohne Hindernisse die es einem in den Weg legt? Langweilig!
Mein neustes Hindernis (obwohl es schon länger besteht) ist eine ‚Obstruktive Schlafapnoe‘.
Das ist wenn einem beim Schlafen die Atemwege zufallen und man dadurch Atemaussetzer hat. Das Gehirn merkt dann recht schnell dass es an Sauerstoff mangelt und weckt den Körper…jedenfalls soweit das man bewusst Luft holt. Dadurch wird man allerdings aus der Tiefschlafphase gerissen.
Das ganze wäre ja nicht so tragisch wenn es 1-2 mal pro Nacht auftritt. Aber bei 83 Aussetzern in der Stunde bekommt der Körper keinen echten Schlaf und kann sich nicht erholen. Die Folgen sind nicht angenehm. Dauernde Müdigkeit, Sekundenschlaf beim Autofahren und in anderen Situationen, Konzentrationsstörungen und vieles mehr.
Das ist die Ausgangssituation wegen der mich meine Ärztin ins Schlaflabor geschickt hat.
Es ist Sonntagabend, 21:30 Uhr und ich stehe mit gemischten Gefühlen vor dem Eingang des Schlaflabors. Was kommt da auf mich zu?
Als erstes bekomme ich ein Bett zugewiesen. Der Raum beinhaltet ein Bett, einen Nachttisch, ein Waschbecken und gefühlte 1000 Kabel. ‚Machen sie sich schon mal fertig für die Nacht.‘ meint die Schwester zu mir. Gesagt, getan…kurz darauf sitze ich frisch gewaschen und mit geputzten Zähnen im Schlafanzug auf der Bettkante. Dann kommt die Verkabelung. Ich werde mit Elektroden behängt bis ich wie ein moderner Weihnachtsbaum aussehe. Passt ja zur Jahreszeit 🙂
‚Und so soll man schlafen können?‘ frage ich mich. Ich habe bei jeder Bewegung Angst das ich mich mit den Kabeln stranguliere. Merkwürdige Bilder von elektrischen Stühlen gehen mir durch den Kopf. Nicht dran denken, du bist ja zum Schlafen hier. Also Augen zu und auf den Schlaf gewartet…und gewartet…müde bin ich ja…und warte weiter.
Irgendwann schlafe ich wirklich ein. und kaum ist das passiert werde ich auch schon wieder geweckt. Es ist 05:15 Uhr und die Kabel kommen weg. Danach noch mühsam die Kontaktpaste (erinnert mich an Fensterkitt) aus den Haaren und dem Bart gewaschen. Und dann ab ins Geschäft. Hoffentlich schlaf ich da nicht ein!
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